Kindergarten Eichenberg

Kindergarten Eichenberg

ST. Wendelinusverein e.v.

Waldkindergarten Konzept

1. "Die Eichenberger Eichhörnchen"- Was uns ausmacht

In unserer Waldkindergruppe dürfen die Kinder innerhalb eines bestimmten Rahmens und unter Einhaltung bestimmter Regeln das tun, was ihrem aktuellen Interesse und ihrer jeweiligen Befindlichkeit entspricht. Matschen, klettern, buddeln, schnitzen, schaukeln, Tiere beobachten, oder einfach nur dem Rascheln der Blätter lauschen und träumen… Die Natur bietet aufgrund ihrer Vielfältigkeit unerschöpfliche Möglichkeiten zum Spielen und Entdecken mit allen Sinnen. So bekommen die Kinder viele Anregungen für das Freispiel, welches bei uns einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Im freien Spiel, der elementaren Form des Lernens, wird phantasievoll ausprobiert, geübt, kommuniziert, Verantwortung übernommen, Konflikte ausgetragen und Grenzen ausgetestet. Da es bei uns kein vorgefertigtes Spielzeug gibt, sind die Kinder stark darauf angewiesen sich miteinander auszutauschen, zu verhandeln und zu kooperieren.    Hierbei lernen sie  gegenseitige Rücksichtnahme, und das Eingehen von Kompromissen.

Grundsätzlich sollen unsere Kinder die Möglichkeit haben, ihre eigenen Ideen, Vorstellungen und Pläne verwirklichen zu können. Durch das selbsttätige Arbeiten und Tüfteln finden die Kinder oft eigenständig Antworten auf ihre Fragen, sie kommen auf großartige, kreative Lösungen. Durch diese Erfolgserlebnisse entwickeln sie Vertrauen in sich selbst, lernen ihre persönlichen Stärken und Schwächen kennen, und erleben sich als wichtigen Teil der Gruppe. Kinder brauchen den Raum, die Zeit, und das ihnen entgegengebrachte Vertrauen, um ihre Kompetenzen in einem ganz eigenen Tempo entfalten zu können. Wir Betreuer sehen uns in diesen Prozessen als Begleiter, Unterstützer, Vorbild, Orientierungshilfe, Lehrende und Lernende. Die Basis für unseren gemeinsamen Weg ist ein liebevoller, achtsamer und respektvoller Umgang, sowie wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe.

Sehr großen Wert legen wir auch auf eine partnerschaftliche, offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern, da sie Voraussetzung für eine gut gelingende pädagogische Arbeit ist.

2. Das Grundprinzip unserer Einrichtung

Unsere Waldgruppe besteht aus maximal 20 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren, welche in der Regel täglich von drei pädagogischen Fachkräften betreut werden. Die Kinder und Betreuer verbringen zu jeder Jahreszeit täglich mehrere Stunden im Freien. Für extrem schlechte Witterung steht ein beheizbarer Bauwagen zur Verfügung. Diese Unterkunft wird auch zum Aufbewahren der erforderlichen Materialien wie Wechselkleidung, Bastelzubehör, Werkzeugen, Büchern sowie Vorschulmaterial etc. genutzt. Außerdem ist der Bauwagen mit einer Biotoilette ausgestattet. Für Regenwetter befindet sich auf dem Gelände ein überdachter Frühstücksplatz.

Bei angekündigtem Unwetter besteht die Möglichkeit, den Tag in den Räumlichkeiten des Eichenberger Regelkindergartens St. Wendelinus zu verbringen.

Im Unterschied zum Hauskindergarten können die Kinder im Wald ihrem natürlichen Bewegungsdrang ungehindert nachgehen. Wände und Zäune gibt es nicht, und die Regeln, die eingehalten werden müssen, sind überschaubar.

Die Kinder spielen nicht mit vorgefertigtem Spielzeug, sondern vor allem mit dem, was die Natur ihnen bietet. Hierbei ist der Wald eine regelrechte Schatztruhe, die unendlich viele Möglichkeiten zum Entdecken, Erfinden, Staunen, Experimentieren und Forschen beinhaltet. Das gemeinsame Spielen mit natürlichen Materialien fördert Kreativität, Phantasie und Kommunikationsfähigkeit in hohem Maße.

Die pädagogische Arbeitsweise in unserem Kindergarten setzt sich aus verschiedenen Handlungskonzepten der Elementarpädagogik zusammen, welche sich nach den gesetzlichen Grundlagen des Bayerisches Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes (BayKiBiG) richten.

Die Schwerpunkte unserer Arbeit liegen in der Begleitung und Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder, denn diese bildet das Fundament für ein soziales Miteinander!

Ebenso wichtig ist es uns, die Kinder für einen achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt zu sensibilisieren. Im Waldkindergarten entwickeln die Kinder einen starken emotionalen Bezug zur Natur. Dies prägt sie für ihr ganzes Leben!

3. Ziele und Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit

Kinder sind individuelle Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Vorlieben und Interessen. Sie möchten ihre eigenen Ideen und Pläne umsetzen und verwirklichen können. Hierbei wollen wir die Kinder begleiten und unterstützen.

Grundsätzlich ist es uns wichtig, die Kinder als gleichwertige Partner zu sehen und Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu setzen! Die Kinder sollen sich bei uns wohl und geborgen fühlen, viel Zeit zum Spielen und Bewegen haben, eigenaktiv entdecken und lernen können, und jede Menge Spaß haben!

3.1 Entwicklung der Persönlichkeit

3.1.1 Selbstvertrauen

Es ist unser Ziel, dass die Kinder genügend Vertrauen in sich selbst entwickeln, um Situationen und Aufgaben angstfrei bewältigen zu können. Hierfür arbeiten wir mit den Stärken des Kindes. Es soll die Möglichkeit haben, sich immer wieder neu auszuprobieren, wodurch es zunehmend an Selbstsicherheit gewinnen und seine eigenen Fähigkeiten ausbauen kann.

3.1.2 Selbstbewusstsein

Hierbei werden sich die Kinder über ihre eigenen Stärken, aber auch ihre Schwächen bewusst. Gelingt etwas weniger gut, werden die Kinder positiv unterstützt. Grundsätzlich ist uns ein respektvoller Umgang miteinander sehr wichtig.

3.1.2. Selbstständigkeit

Das Bewältigen von eventuellen anfänglichen Schwierigkeiten z.B. beim Klettern, Werkeln sowie das Meistern alltäglicher lebenspraktischer Tätigkeiten wie Händewaschen, Toilettengänge etc. schafft bei den Kindern Erfolgserlebnisse. Beim Herstellen von Bastelarbeiten mit Werkzeugen wie Schnitzmesser, Hammer und Säge (natürlich unter Aufsicht) entstehen kleine Kunstwerke, auf welche die Kinder richtig stolz sein können.

3.2 Sozialkompetenz

Im Wald gibt es keinen Lärmstress wie in geschlossenen Räumen, was das Aggressionsverhalten erheblich mindert. Konflikte können in einer ruhigen Umgebung zudem besser ausgetragen werden. Es ist uns grundsätzlich sehr wichtig, dass wir einander aufmerksam zuhören und versuchen, den anderen in seiner Gefühlswelt wahrzunehmen und zu verstehen. So lernen die Kinder einen rücksichtsvollen und respektvollen Umgang miteinander. Gerade im Wald ergeben sich häufig schwierige und herausfordernde Situationen. Nach der Devise “Gemeinsam geht es besser” lernen die Kinder, sich gegenseitig zu helfen. In unserer altersgemischten Gruppe können Jüngere von Älteren lernen und umgekehrt. Größere Kinder dürfen Patenschaften für Neuankömmlinge übernehmen, um ihnen das Ankommen in der Gruppe sowie das Einhalten von Regeln zu erleichtern.

3.3 Individualität/Partizipation/Projektarbeit

Grundsätzlich ist es uns sehr wichtig, auf individuelle Wünsche, Anforderungen und Bedürfnisse des Einzelnen einzugehen – sowohl bei der Gestaltung unserer Tagesplanung als auch bei der Arbeit an Projekten. Unsere Themenwahl richtet sich nach dem, was die Gruppe am meisten beschäftigt, und was die größte Bedeutsamkeit für sie hat. Die Kinder haben ein Mitbestimmungsrecht und werden aktiv in sämtliche Entscheidungs- und Planungsprozesse mit einbezogen!

3.4 Phantasie und Kreativität

Der Wald bietet aufgrund seiner Struktur schier unerschöpfliche Möglichkeiten zum Spielen und Entdecken. Das für das freie Spiel benötigte Material muss erst gesucht, und seiner Funktion neu zugeordnet werden. So sind die Kinder gezwungen ihre Phantasie zu nutzen, die Kreativität und Kommunikation wird in hohem Maße gefördert. Grundlage für das gestalterische Tun ist die Fähigkeit, die Schönheit der Natur wahrzunehmen, Formen und Farben zu entdecken und zu unterscheiden. Im Wald gibt es unzählige Inspirationsquellen, aus denen die Kinder schöpfen können. Im freien Spiel verwandeln sich Wurzeln in Zwergenwohnungen, Erdhügel in Ritterburgen, Zapfen in Spielfiguren, aus Ästen werden Tipis, Raketen, Drachenhöhlen und Schiffe gebaut. Somit kreieren die Kinder täglich ihre unterschiedlichsten Spielwelten. Zudem haben die Kinder auch die Möglichkeit, an angeleiteten Bastelangeboten teilzunehmen. Die Kinder arbeiten hierbei überwiegend mit Naturmaterialien sowie Papier, Stiften, Stoffen, Wolle, Kleber, Scheren und Werkzeugen wie Schnitzmesser, Säge, Bohrer und Feile.

3.5 Emotionale Ausgeglichenheit

Die Stille des Waldes in sich aufnehmen, dem Zwitschern der Vögel lauschen, die verschiedenen Farben und Gerüche des Waldes wahrnehmen. All das schafft eine tiefe Entspannung und innere Zufriedenheit. Aber auch dem Bewegungsdrang nachgehen, toben, matschen. Schlicht und einfach Kind sein dürfen macht ausgeglichen und glücklich. Beim gemeinsamen Durchstreifen der Wälder und Wiesen wird die Abenteuerlust der Kinder befriedigt.

3.6 Motorik

Die Kinder sind viel in Bewegung. Sie klettern, rollen, balancieren, rutschen und springen. Dabei müssen sie mit den verschiedensten Untergründen und Gegebenheiten wie Hügeln und Mulden, Baumwurzeln, Matsch, Schnee usw. klarkommen, was die Geschicklichkeit, den Gleichgewichtssinn und die Kraftentwicklung unterstützt. Regelmäßige Lauftage fördern Ausdauer, Orientierungssinn und Kondition.

3.7 Feinmotorik

Beim Basteln mit Naturmaterialien sowie beim Umgang mit Pflanzen und Kleintieren ist Fingerspitzengefühl gefragt. Während des kreativen Tuns werden oft phantasievolle und praktische Hilfsmittel gefunden, wie z.B. das Einfädeln eines Fadens mithilfe von Kiefernadeln.

3.8 Sprachkompetenz/Teamfähigkeit

Der Spielraum Natur regt zum intensiven Rollenspiel an. Dies erfordert eine gute Absprache untereinander, und die Kinder trainieren die Fähigkeit miteinander zu kommunizieren und zu kooperieren.

In regelmäßig stattfindenden Gesprächskreisen erhält jedes Kind die Möglichkeit, Erlebnisse, Wünsche und Befindlichkeiten mitzuteilen. Während der Frühstückszeit gehört es zu unserem täglichen Ritual, den Kindern eine Geschichte vorzulesen.

3.9. Musikalische Erziehung

Das Singen und Musizieren im Morgen- und Abschlusskreis ist ein wichtiger Bestandteil unseres Tagesablaufes, denn es fördert den Gemeinschaftssinn, gibt Orientierung und macht einfach ganz viel Spaß! Beim Musizieren werden die Kinder sensibilisiert zwischen laut, leise, schnell und langsam zu unterscheiden und die Stille wahrzunehmen. Die Musik bietet viele wundervolle Möglichkeiten, um Stimmungen auszudrücken und Gefühle herauszulassen. Auch zur sprachlichen Entwicklung trägt das tägliche Singen einen großen Teil bei.

3.10 Umweltwissen/Naturwissenschaftliches Verständnis

Durch den täglichen Aufenthalt auf “ihrem” Gelände werden die Kinder für die jahreszeitlichen Veränderungen im Wald sensibilisiert. Daraus ergeben sich Fragen zu den Geschehnissen, Pflanzen und Tieren. Die Kinder können gemeinsam mit ihren Betreuern durch direktes Erleben und Begreifen Antworten darauf finden.

Mit gezielten Projekten wie beispielsweise zum Thema Jahreszeit, Entwicklung einer Raupe zum Schmetterling etc. kann spezielles Wissen erweitert und vertieft werden. Kinder, die die Vorgänge und Zusammenhänge in der Natur begreifen und eine emotionale und Beziehung zur ihr aufbauen, werden sie auch als Erwachsene schützen und dies wiederum an die nächste Generation weitergeben.

3.11 Medienerziehung

Für unsere Recherchen zu verschiedenen Themen nutzen wir verschiedene Medien wie Sach-, Bilder- und Bestimmungsbücher und das Internet. Der Kindergarten verfügt über eine Kamera, mit der Erlebnisse festgehalten werden können. Die Fotos werden den Eltern zur Verfügung gestellt.

3.12 Gesundheitserziehung

Die Kinder lernen durch den Aufenthalt im Wald sehr schnell mögliche Gefahrenquellen kennen. Gemeinsam werden Umgangsregeln besprochen und erarbeitet, mit denen wir uns vor Verletzungen und Krankheiten schützen können.

Auch die gesunde Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil unseres Konzeptes. Hierbei möchten wir die Kinder für vollwertige Lebensmittel sowie Nachhaltigkeit sensibilisieren. Grundsätzlich achten wir auf Hygienemaßnahmen wie Händewaschen vor dem Essen, bei der gemeinsamen Zubereitung von Mahlzeiten, sowie nach dem Toilettengang.

3.13 Religiöse und kulturelle Erziehung

Die Ehrfurcht und Achtung vor der Schöpfung und der verantwortungsvolle Umgang mit jeder Form von Leben ist ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags.

Es ist uns wichtig, den Kindern zwischenmenschliche Werte zu vermitteln, und sie zu toleranten Menschen zu erziehen.

Wir sind eine Einrichtung, die nach der Grundlage des katholischen Glaubens folgende Bräuche und Feste im Jahreskreislauf feiert: Fasching, Ostern, Erntedank, St. Martin, Nikolaus und Weihnachten.

Im Herbst feiert die Waldgruppe mit dem Hauskindergarten ein gemeinsames Herst-Fest mit Kennenlernnachmittag im Wald, zu dem auch öffentlich eingeladen wird. Die Kinder bereiten hierfür eine kleine Aufführung vor.

Mit speziellen Ritualen feiern wir das ganze Jahr über die Geburtstage der Kinder.

Mindestens einmal im Jahr geht die Gruppe ins Theater, um sich eine Aufführung anzusehen.

3.14 Schulfähigkeit

Das Lernen beginnt nicht erst im letzten Jahr vor der Schule, sondern schon ab dem ersten Tag im Wald. Im täglichen Morgen- und Abschlusskreis üben die Kinder das Zählen und Sprechen vor der Gruppe sowie zuzuhören und stillzusitzen.

Im letzten Jahr vor der Einschulung findet zusätzlich wöchentlich, außer in den Schulferien, ein spezielles Vorschulprogramm statt. Zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache führen wir in unserer Waldkindergruppe das Vorschulprogramm “Wuppis Abenteuer-Reise” durch. Dieses orientiert sich am Würzburger Trainingsprogramm “Hören, Lauschen, Lernen”.

Beim Projekt “Zahlenwald” entdecken die Vorschulkinder in der Natur Spuren der Zahlen und geometrischen Formen, wodurch ihnen grundlegende Erfahrungen mit Zahlen ermöglicht, und ihr Verständnis für Mathematik erleichtert werden soll. Waldkindergartenkinder werden nicht weltfremd erzogen, denn sie verbringen den Rest des Tages zu Hause (malen, basteln, Verkehrserziehung…). Sie haben sogar den Vorteil, den üblichen Alltag zu Hause mit einer Fülle von Walderlebnissen zu bereichern.

4. Zusammenarbeit mit den Eltern

4.1 Eingewöhnung

Die Eingewöhnungszeit wird individuell und in enger Absprache zwischen den Erziehern und den Eltern gestaltet. In dieser Zeit sollten sich die Eltern bei der Begleitung im Hintergrund halten, damit das Kind Kontakt zu den Erziehern und den anderen Kindern aufnehmen kann. Die Eltern sollten ca. 2- 4 Wochen für die Eingewöhnung einplanen.

4.2 Entwicklungsgespräche

Mindestens einmal im Jahr findet ein Elterngespräch statt, bei dem der Entwicklungsstand des Kindes besprochen wird. Erzieher und Eltern können über aktuelle Beobachtungen berichten, Fragen stellen und gemeinsame Ziele besprechen, um das Kind in seiner Entwicklung bestmöglich unterstützen und fördern zu können. Die Inhalte der Gespräche werden schriftlich dokumentiert.

4.3 Informationsaustausch

Die Zusammenarbeit von Eltern und pädagogischem Personal der Waldkindergruppe ist im Interesse der Kinder unerlässlich und ein wichtiger Bestandteil in der pädagogischen Arbeit. So gibt es beim Bringen und Abholen der Kinder die Möglichkeit Informationen auszutauschen. Die Wochenrückblicke sowie wichtige Termine und Mitteilungen werden über E-Mails bekanntgegeben und finden sich zudem im Schaukasten am Bring- und Abholplatz. Darüber hinaus können jederzeit Gesprächstermine mit den Erziehern vereinbart werden.

Im Frühjahr und Herbst jeden Jahres werden Elternabende veranstaltet, bei denen pädagogische Themen, Erfahrungen und Erlebnisse oder geplante Inhalte des Kindergartenalltages besprochen werden. Die Teilnahme an den Elternabenden durch mindestens ein Elternteil wird grundsätzlich vorausgesetzt und sollte nur aus wichtigen Gründen abgesagt werden.

4.4 Elternmitarbeit

Bei uns gilt: Je mehr Menschen mit anpacken, desto weniger Arbeit lastet auf dem Einzelnen. Durch den Beitritt in die Waldgruppe der Eichenberger Eichhörnchen verpflichten sich die Eltern, die Arbeit des Kindergartens durch ihre Mitarbeit zu unterstützen. Dazu gehört u.a. die Mitwirkung bei öffentlichen Festen und Aktionen die der Öffentlichkeitsarbeit dienen und zur Finanzierung des Kindergartens beitragen. Turnusmäßige Elterndienste (Tee-, Wasser- und Wäschedienst, Reinigen der Toilette) sowie die Unterstützung bei Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten am Bauwagen und auf dem Gelände gehören ebenfalls dazu. In seltenen Fällen von personellen Engpässen kann es vorkommen, dass ein „Elternmitgehdienst“ zur Unterstützung benötigt wird.

4.5 Elternbeirat

Jedes Jahr wählen wir zudem Elternvertreter die gemeinsam mit denen aus dem Hauskindergarten den Elternbeirat bilden. Der Elternbeirat fungiert als Bindeglied zwischen den Eltern und der Vorstandschaft bzw. Team und unterstützt bei der Organisation und Durchführung von Aktivitäten.

5. Qualitätssicherung

Zur Sicherung der Qualität in unserer Einrichtung dienen folgende Maßnahmen:

  • wöchentlich stattfindende Teamsitzungen
  • Fortbildungen (pädagogisch/naturpädagogisch, 1. Hilfe-Schulungen)
  • Mitarbeitergespräche
  • Pädagogischer Planungstag der Betreuer (dieser findet zu Beginn des Kindergartenjahres statt. An diesem Tag bleibt der Kindergarten geschlossen)
  • intensive Zusammenarbeit zwischen Personal und Vorstand
  • Weiterentwicklung der Konzeption
  • Umsetzung der Inhalte des Bayersichen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes (BayKiBiG)

6. Kooperation mit Institutionen und Behörden

  • Gemeinde Sailauf
  • Landratsamt Aschaffenburg
  • Forstamt
  • Frühförderstellen und Therapeuten
  • Schulen
  • Gesundheitsamt
  • Kinderärzte
  • Örtliche Vereine

7. Organisatorisches

  • 7.1 Träger

    Der St. Wendelinusverein wurde am 09.09.1988 gegründet, um die Betriebsträgerschaft des noch zu bauenden Kindergartens in Eichenberg zu übernehmen. Nach Umbau- und Renovierungsarbeiten, wurde am 08.11.1993 sodann der Hauskindergarten in der Hauptstraße 6, 63877 Eichenberg, in Betrieb genommen.

  • Im Jahr 1994 bekam der Kindergarten vom Jugendamt die offizielle Zulassung als staatlich anerkannter Kindergarten und wird durch gemeindliche Förderung der Kindergartenplätze nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) unterstützt.

  • Aufgrund der steigenden Kinderzahlen in der Gemeinde Sailauf, hat die Gemeinde Ende des Jahres 2020 um Erweiterung des Angebotes in Eichenberg durch eine Natur- und Waldgruppe gebeten.

  • Die Vorstandschaft besteht aus folgenden Mitgliedern:

    1. Vorsitzende/r
    2. Vorsitzende/r

    Kassier

    Schriftführer/in

    Beisitzer Bürgermeister und Pfarrer

    Ihre Tätigkeit ist ehrenamtlich.

    7.2 Finanzierung

    Die Waldkindergruppe wird zum größten Teil über die Zuschüsse vom Land Bayern und der Kommune laut BayKiBiG finanziert.  Weitere Finanzierungsquellen sind:

    • Elternbeiträge
    • Mitgliedsbeiträge St. Wendelinusverein e.V.
    • Erlös von öffentlichen Festen, Spenden und Sponsoren
    7.3 Gruppenstruktur

    Betreut werden Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt. Die Gruppenstärke beträgt maximal 20 Kinder.

    7.4 Pädagogisches Personal

    Die Kinder werden in der Regel täglich von drei pädagogischen Fachkräften betreut.

    7.5 Betreuungszeiten

    Die Betreuungszeiten sind täglich von Montag bis Freitag:

    Von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr

    Die Schließzeiten richten sich nach den Schließzeiten des St. Wendelinuskindergartens.

    7.6 Betreuungsgebühr

    Die Betreuungsgebühr beträgt zurzeit:

    Die aktuellen Betreuungsgebühren können Sie im Menüpunkt „Info“ finden.

    Zur Beitragsentlastung erhält jede Familie pro Kind und Monat einen staatlichen Zuschuss von 100 Euro. Berechtigungszeitraum ist der Zeitraum zwischen dem ersten September des Jahres, in dem das Kind das dritte Lebensjahr vollendet, und der Einschulung.

    • Die Elternbeiträge sind auch während der Ferien- und Fehlzeiten zu entrichten.
    • Die Elternbeiträge können durch Beschluss des Vorstands im Bedarfsfall (wichtige finanzielle Gründe, z.B. Neuanstellung eines Erziehers) angepasst, insbesondere erhöht werden.
    7.7 Aufnahme

    Im Waldkindergarten werden in der Regel Kinder vom vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt aufgenommen. In Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit dem pädagogischen Personal ist auch die Aufnahme jüngerer Kinder möglich. Kinder, die noch Windeln tragen, können auch im Waldkindergarten aufgenommen werden.

    In den Monaten von November bis Februar finden keine Eingewöhnungen statt.

    7.8 Ausstattung

    Für extreme Witterung sowie zur Lagerung von Wechselkleidung, Werkzeug, Arbeits- und Bastelmaterial und Sachbüchern steht Kindern und Betreuern ein beheizbarer Bauwagen zur Verfügung. Zur Ausstattung des Bauwagens gehören auch Sitzbänke und Tische, welche zum Essen, Malen und Basteln flexibel aufgebaut werden können.

    Kinder, die schon „sauber“ sind, können im Bauwagen auf Toilette gehen. Bei Kindern, welche noch Windeln tragen, erfolgt der Windelwechsel durch die Betreuer. Die gebrauchten Windeln werden den Eltern des entsprechenden Kindes mitgegeben, um diese zu Hause zu entsorgen.

    Zum Händewaschen steht ein mit Wasser befüllter Kanister zur Verfügung.

    Mobiltelefon sowie Erste-Hilfe-Material werden stets mitgeführt.

    7.9 Kleidung

    Das Wichtigste für die Kinder ist eine der Witterung angemessene Waldkleidung. Folgendes sollte dabei berücksichtigt werden:

    In der warmen Jahreszeit:

    • leichte bequeme Kleidung
    • Arme und Beine sollten zum Schutz vor Dornen, Zecken, Brennnesseln und Verletzungen bedeckt sein
    • Kopfbedeckung
    • festes Schuhwerk
    • Im Sommer sollten die Kinder bereits mit Sonnenschutz eingecremt in den Wald kommen.

    Bei Regen:

    • wasserdichte Kleidung (Regenhose und Regenjacke)
    • wasserdichte Schuhe (möglichst keine Gummistiefel, da diese nicht genügend Halt bieten)
    •  

    In der kalten Jahreszeit:

    • wasserdichter Schneeanzug oder gefütterte Matschkleidung
    • warme, wasserdichte Stiefel (bewährt haben sich Schuhe mit herausnehmbaren Innenschuhen, da diese schnell trocknen und so am nächsten Tag wieder einsetzbar sind)
    • wasserdichte Handschuhe
    • Mütze
    • Wollunterwäsche/Funktionsunterwäsche

    In den Übergangszeiten:

    Es hat sich der „Zwiebel-Look“ bewährt, d.h. mehrere Kleidungsschichten, die je nach Temperatur ausgezogen werden können.

    Eine „zweite Garnitur“ wird zentral für alle Kinder im Bauwagen gelagert. Zusätzlich gibt es dort ein Depot mit Wechselkleidung in verschiedenen Größen. Regensachen werden den Kindern bei Bedarf morgens mitgegeben.

    7.10 Rucksack und Frühstück

    Jedes Kind trägt einen Rucksack mit sich, der folgendes beinhalten sollte:

    • ein kleines Handtuch mit Aufhänger
    • einen Trinkbecher
    • eine Brotdose, die ein gesundes und vollwertiges Frühstück enthält
    • ein Getränk in einer bruchsicheren Flasche, die je nach Jahreszeit ungesüßten Tee oder Wasser enthält

    Die Gegenstände sollten alle mit dem Namen des Kindes versehen werden!

    Qualität des Frühstücks:

    Draußen sein ist anstrengend, daher muss das Essen vollwertig, ausgewogen und abwechslungsreich sein, um den Kindern Energie und Kraft für körperliche und geistige Betätigungen zu geben. Wir empfehlen Vollkornbrot statt Weiß- oder Toastbrot sowie täglich Obst und Gemüse. Im Winter sollte das Frühstück weniger frisches Obst enthalten, v.a. keine Zitrusfrüchte wegen deren kühlenden Wirkung bzw. Gefriergefahr. Im Sommer soll auf sehr süßes Obst verzichtet werden, um keine Insekten anzulocken. Verpackte Fertigprodukte sind nicht erwünscht. Getränke sollen ungesüßt und im Winter warm sein. Zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Abschiedsfeiern kann es auch gesüßte Speisen zum Frühstück geben.

    7.11 Mittagessen

    Für die langen Tage nehmen die Kinder ein Mittagessen von zu Hause mit. Dies kann im Sommer zum Beispiel ein belegtes Brot mit Rohkost und einer Portion Obst sein. Im Winter ist es besser, wenn die Kinder eine warme Mahlzeit wie Suppe, Nudeln oder Brei zu sich nehmen. Wird das Essen in einem kleinen isolierten Thermobehälter mitgegeben, bleibt es erfahrungsgemäß bis zum Mittag warm.

    7.12 Unser Tagesablauf

    Kein Tag im Wald ist wie der andere. Vorhersehbare und wiederkehrende Elemente geben jedoch Sicherheit und Orientierung. Die wichtigsten Elemente, die den Vormittag im Wald strukturieren, sind:

    • Morgenkreis
    • Freies Spiel
    • regelmäßige Lauftage
    • gemeinsames Frühstück
    • gezielte Beschäftigung/Förderung der Vorschulkinder
    • Abschlussrunde

    Und so könnte ein Tag im Waldkindergarten aussehen:

    Die Kinder werden zwischen 8:00 Uhr und 8:30 Uhr von ihren Eltern zum Bringplatz am Wald gebracht. Sobald alle angekommen sind, läuft die Gruppe zum Gelände des Waldkindergartens. Dort treffen sich alle Eichhörnchen zum gemeinsamen Morgenkreis. Das sogenannte “Tageskind” darf mit der Klangschale den Begrüßungsgong schlagen und die anwesenden Kinder zählen. Gemeinsam wird überlegt wer fehlt, und das Begrüßungslied gesungen. Im Anschluss werden die Vorhaben des Tages besprochen. Dann ist es an der Zeit, gemeinsam zu frühstücken. In gemütlicher Runde lassen sich die Kinder ihre gesunde Vesper schmecken und lauschen zum Abschluss einer Geschichte.

    Gut gestärkt haben die Waldkinder dann Zeit zum freien Spielen: Sie buddeln, matschen, klettern, balancieren… Alte Baumstämme verwandeln sich in Piratenschiffe, Raketen oder Lastwagen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Wer möchte, kann an verschiedenen Angeboten der Betreuer teilnehmen. Es wird mit Naturmaterialien gebastelt, geschnitzt, gesägt oder gehämmert, und die Kinder lernen mit allen Sinnen die Natur, Tiere und Pflanzen kennen.

    Für die Vorschüler wird drei Mal wöchentlich (außer in den Schulferien) ein zusätzliches Vorschulprogramm angeboten.

    Um 12.15 Uhr wird gemeinsam zu Mittag gegessen.

    Am Ende des Kindergartentages findet ein Abschlusskreis statt, in welchem die Kinder von ihren Erlebnissen des Tages erzählen, Lieder singen oder noch gemeinsam etwas spielen.

    Danach läuft die Gruppe zum Abholplatz, wo die Kinder von 13.30 Uhr bis 14.00 Uhr wieder von ihren Eltern abgeholt werden.

    7.13 Besondere Aktionen

    Auch wenn im Wald sowieso kein Tag dem anderen gleicht, möchten wir durch verschiedene Aktionen noch mehr Abwechslung in den Waldkindergartenalltag bringen.

    Einmal im Monat findet das “Gemeinsame Frühstück” statt. Hierfür plant die Gruppe einige Tage vorher, was für das Buffet zusammengetragen werden soll. Die Kinder beteiligen sich aktiv an der Vor- und Zubereitung. Gemeinsam wird dann Gemüse und Obst geschnitten, beispielsweise für einen erfrischenden Obstsalat im Sommer.

    Die Waldkindergruppe begibt sich regelmäßig auf kleine Wanderungen. Unter einem bestimmten Motto (z. B. “Wer findet den schönsten Pilz?”) wird die Umgebung in der Nähe des Waldkindergartens erkundet. Auf gemütlichen Plätzen inmitten der Natur lassen sich die Kinder ihr Frühstück schmecken, und es werden immer wieder neue und spannende Orte zum Spielen entdeckt.

    Auch Ausflüge auf den Spielplatz, zum Bäcker, zur Polizei, zum Bauernhof oder ins Theater stehen auf unserem Programm.

    7.14 Unwetterwarnungen

    Bei vorhersehbaren und angekündigten Unwetterwarnungen verbringt die Gruppe den Kindergartentag nicht im Freien, sondern in den Räumlichkeiten des Eichenberger Regelkindergartens St. Wendelinus. In diesem Fall werden die Eltern rechtzeitig über die Signal-Gruppe informiert. An den Tagen im Haus ist es notwendig, dass den Kindern Hausschuhe (im besten Fall Turnschläppchen) mitgegeben werden.

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